Liedtexte

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Alle Uhren gehen falsch
> Almost blue
> Endlos helle Nacht
> Fünf Uhr
> Im Zug
> Regen
> Schalltot
> Sex on the Beach (Cocktail)


S
Alle Uhren gehen falsch

Ich liege wach und denke nur
Ich fahr morgen zu dir
Alles ist still, nur die Kirchturmuhr
Schlägt eins, zwei, drei und vier
Ich liege wach die ganze Nacht
Die Stunden wolln nicht vergehn
Wir haben uns lang nicht gesehn
Ich fahre morgen um halb acht

Die Bahnhofsuhr geht vor
Die Kirchturmuhr sie steht
Alle warten still davor
Alle warten wie im Gebet

Die Resolution ist abgelehnt
Das letzte Ultimatum steht
Wir ziehn in den gerechten Krieg
Wir siegen den gerechten Sieg
Ich warte, bis es Morgen wird
Meine Sachen sind gepackt
Meine Gedanken laufen verwirrt
Die Uhr sie tickt und tackt

Die Bahnhofsuhr geht vor
Die Kirchturmuhr sie steht
Alle warten still davor
Alle warten wie im Gebet

Ich liege wach und denke nur
Ich fahr morgen zu dir
Alles ist still, nur die Kirchturmuhr
Schlägt eins, zwei, drei, vier
Ich liege wach die ganze Nacht
Will dass die Stunden vergehn
Wir werden uns nie wieder sehn
Der Zeiger steht still auf halb acht

© Martin Granacher 2004/2013



Almost blue

Taking giant steps and leaps
My head up in the sky
I go out into the sun
I look people in the eye
I am running all this while
Suffer people with a smile
When I met you I gave up sweets
Gave up nagging, too

you do that to me
you do that to me
you do that to me
you do that to me

I am always complicated
But with you exonerated
Actually intoxicated
Always quite exhilarated
A little but not much afraid
To go on TV, suffocate
While officially I state
That you are my stroke of fate

you do that to me
you do that to me
you do that to me
you do that to me

Your hair so black it’s almost blue
Your mouth exploding into smile
The laughter lines around your eyes
You do that, yes, you really do
I'm never worried about my cheque
I'm never worried to break my neck
I walk upright and blissful, blind
To the end that it will find

almost blue
almost blue
almost blue
almost blue

© Martin Granacher 2004 –CD almost blue © 2006



Endlos helle Nacht

IHab geträumt, bin aufgewacht
Ich war zwölf, vielleicht auch elf
Uhr sagt drei Uhr in der Nacht
Es war so komisch hell
Vollmond hab ich noch gedacht
Doch der ist nie so grell
Muss das sehn, nach draußen gehn
Und was ich seh, das glaub ich nicht
Sonnenaufgang in der Nacht
Nachts um drei ist Morgenlicht
Träum ich oder ist das echt
Wie soll ich das jetzt verstehn, um drei Uhr in der Nacht


Ich hab nie mehr nie mehr nie mehr nie mehr
an den schwarzen Schlaf gedacht
Ich will nie mehr nie mehr nie mehr wieder
in die lange Nacht
Endlos lange Tage
Endlich aufgewacht
Am Ende dieser Tage
Endlos helle Nacht

Lieder aus dem grauen Kasten
Graue Räder drehn im Kreis
Drehen ohne einzurasten
Helles Schwarz und dunkles Weiß
Warn immer die gleichen Lieder
Radio nie ausgemacht
Warn immer die gleichen Lieder
Jahr für Jahr und Tag und Nacht
Jahre wusst ich nicht was fehlt
Dass du fehlst wusst ich nicht
Jahrelang im Dämmerlicht
Schalte bitte die Welt auf hell, auf blau und rot und gelb

Refr. Ich hab nie mehr…

Uhr sagt drei Uhr in der Nacht
Bin desillusioniert
Hab nicht mal im Traum gedacht
Dass der Traum passiert
Dann wird es plötzlich komisch hell
Ich frag mich, was das soll
Es wird mir kalt, es wird mir heiß
Die Wände glühen rot gelb weiß
Ich seh dich und mir wird ganz bunt
Sonne springt aus deinem Mund
Du schaltest meine Welt auf hell
Schaltest die Welt auf hell, auf blau und rot und gelb

Refr. Ich hab nie mehr…

© Martin Granacher 2013



Fünf Uhr

Um fünf Uhr heute früh
Da dacht ich, ich seh
Niemals wieder dein Gesicht
Niemals wieder dein Gewicht
werde ich spüren neben mir
Und wissen, du bist hier.
Ich suche deine Hand
Sie liegt in meiner Hand
Um fünf Uhr heute früh

© Martin Granacher 2006



Im Zug

Hallo Rolf? Hier ist Ute. Ich sitz im Zug, bin auf dem Weg zu dir.
Bin unterwegs, ja, weiß nicht, bis jetzt ist alles pünktlich
Beschissen. Heut morgen war ich noch beim Arzt, hab jetzt neue Medikamente.
Ne, der hat nichts gefunden.
Ich war auch beim Neurologen,
Meine Werte spinnen total
Meine Werte spinnen total
Meine Werte spinnen total
Was? Ich hör dich grad nicht.
Du Rolf, ich muss jetzt Schluss machen, ich bin im Zug und die Leute kucken schon ganz komisch. Ja, tschüs.

Wir hören alles von Ute
Wir sind live dabei
Wir wünschen alles Gute
Wir hoffen auf die Arznei

Hallo Mäuschen, ich wollte nur fragen ob alles ok ist bei dir.
Bis heute Abend dann, ciao ciao.
Hallo Frau Müller,
Wann soll denn das in Düsseldorf losgehen?
Ich meine das Meeting heut nachmittag.
In Düsseldorf.
Nein, da ist doch vorher noch 'n Meeting mit dem Siddharta von der Bank.
Sekarta, ok.
Machen Sie das Angebot bitte vorher noch fertig und schicken Sie es mir, ich hab'n ganz gutes Netz auf der Strecke.
Aber ich hab Ihnen heut morgen doch alles hingelegt.
Gestern Abend!
Das kann überhaupt nicht sein.
Hören Sie, ich brauch das Angebot bis heute Mittag.
Ist mir egal, wie sie das machen.
Das kann überhaupt nicht sein.
Hören Sie, das ist mir scheißegal, Sie machen das jetzt fertig und schicken mir das.

Wir schauen in die Zeitung
Wir sind peinlich berührt
Wir stehen auf der Leitung
Wir haben nichts gehört

Doch, die muss da sein.
Nein, dann bist du schon zu weit.
Siehst du die Milch? Nein, die H-Milch. Die normale Milch ist ja im Kühlregal.
Und jetzt rechts oben, so eine blaue Verpackung.
Dann haben die das verlegt, dann musst du fragen.
Ich brauch die aber unbedingt.
Nein, das geht nicht ohne. Nein, die geht nicht.
Doch, es muss die Sorte sein.
Bist du verrückt, Blockschokolade? Für meine Mousse? Dann kannst du sie gleich fertig von Aldi kaufen.
Wie, die schmeckt gar nicht so schlecht! Dann bleiben wir halt zuhause. Gut.
Ach so, Milch brauche ich noch. Natürlich keine H-Milch, igitt.
Also bis später, ja, danke.

Wir wollen Vollkornbrote
Wir wollen Abflussfrei
Wir wollen Angebote
Vier zum Preis von drei

Dass sie sich auch noch erzählen, was die Kassiererin für eine Frisur hat, also echt.
(zum Handy) Oh, hallo, du bist's. Hast du was von Eva gehört?
Nein, ich bin noch im Zug. Wir stehen grad wieder. Scheiß Bahn.
Ich sagte, wir stehen grad wieder. Hörst du mich jetzt?
Die Verbindung ist so schlecht, ich ruf dich später an. Scheiß Handy. - jetzt geht's wieder!
Ja, also da hab ich dann die ganze Zeit die Stimmen von den Leuten da gehört.
Halt wo ich halt vorher gearbeitet hab.
Ja, das war echt zuviel gestern. Als ich dann aufgewacht bin, lag ich im Klo, so quer auf dem Boden.
Ja, ganz eklig.
Jetzt fahren wir wieder! Vielleicht klappt's doch mit dem Anschluss.
Ich ruf dich an, bis dann, tschühüs – Halt, bist du noch dran?
Hast du das mit Anette mitgekriegt?
Ist doch der Hammer, oder? Hinter ihrem Rücken.
Gut, dass sie das Kind nicht gekriegt hat. Ein Kind von dem!
Ich ruf dich an, bis dann, tschühüs.

Wir fühlen mit Anette
Wir hören den Betrug
Wer mit wem im Bette
Wir haben jetzt genug

(alle nacheinander) Du Rolf, ich muss jetzt Schluss machen. Ja, tschüs.
Bis heut Abend dann, ciao ciao
Also bis später, ja, danke.
Ich ruf dich an, bis dann, tschühüs

© Martin Granacher 2006



Regen

Die Straße schimmert
Schwarz wie nasse Haut
Grauer Himmel, grau mein Hirn
Grauer Beton am Bahnhof
Türme bohren sich hinein
In weiche wattige Wolken
Sie hängen tief und weich
Triefen wie ein nasser Schwamm, ich frag mich

Wer trocknet dir den Regen ab
Wer schläft mit dir, wer tanzt mit dir
Streitet und versöhnt sich mit dir
Wer legt dir Sonne vor die Tür
Es regnet in Frankfurt
Es regnet in London
Es regnet in Rimini
Es regnet auf dem Mond

Nasse Bäume, Häuser zittern vorbei
Fenster lassen keinen rein
Zu sehen wie sie schlafen
Küssen oder Kaffee kochen
Wasser zieht am Fenster Streifen
Dazwischen spiegelt ein Gesicht
Aber es ist nicht deins
Schaut nicht mal zurück, ich frag mich

Wer trocknet dir den Regen ab
Wer schläft mit dir, wer tanzt mit dir
Streitet und versöhnt sich mit dir
Wer legt dir Sonne vor die Tür
Es regnet in Berlin
Es regnet in Paris
Es regnet in Tokyo
Es regnet auf dem Mond

Meine Damen und Herren,
in wenigen Minuten erreichen wir…
Leute hasten am Bahnsteig
Hin und her, schauen nicht vor
Und schauen nicht zurück
Regenschirme halten fern
Keiner küsst den andern
Keiner schaut mich an, ich frag mich

Wer trocknet dir den Regen ab
Wer schläft mit dir, wer tanzt mit dir
Streitet und versöhnt sich mit dir
Wer legt dir Sonne vor die Tür
Es regnet in Hamburg
Es regnet in Prag
Es regnet in Madrid
Es regnet auf dem Mond

© Martin Granacher 2013




Schalltot

So still hier, kein Radio und nichts
Irgendwo schreien Kinder da draußen
Schreien rum als ob nichts wär
Die Uhr schweigt digital
Es summt, es rauscht
Macht piep, die Suppe ist fertig
Dumpf landet der Teller auf dem Tisch
Stiller Dampf, leise kreisen die Moleküle

schalltot
Die Zeit vergeht
schalltot
Vergeht nicht mehr
schalltot
Die Zeit steht
schalltot
Vergeht nicht mehr

Ein dunkles Geräusch drückt gegen das Fenster
Der Wind, ein Prasseln wär's, wenn es regnet
Aber es regnet nicht
Auch nur wenn der Wind von Osten kommt
Sonst sind es lautlose Fäden
Es rauscht, es grollt, die Waschmaschine
Wäscht deine Sachen bevor ich sie an Unbekannte verschenke

schalltot
Die Zeit vergeht
schalltot
Vergeht nicht mehr
schalltot
Die Zeit steht
schalltot
Vergeht nicht mehr

Was hätt ich sagen sollen? Nichts?
Es wäre genau so gekommen, nur später
Jetzt würd ich die Worte gerne wieder einfangen
Würd sie ersticken unter Kissen
Würd sie ersticken unter Küssen
Ich höre sie wieder, deine dazwischen
Dann nichts mehr

schalltot
Die Zeit vergeht
schalltot
Vergeht nicht mehr
schalltot
Die Zeit steht
schalltot

© Martin Granacher 2007/2013



Sex on the Beach (Cocktail)

Ich schaue pauschal auf das blaue Meer
Und schlürfe Wodka mit Pfirsichlikör
Das Cocktailglas in meiner Hand
Riecht nach Sehnsucht, einsamem Strand

Ich schau irritiert auf das blaue Meer
Will weg von hier, ich will mit dir
An einem einsamen Strand entlang
Spazieren in die Nacht, in den Sonnenuntergang

Der Vollmond tanzt auf dem schwarzen Meer
Der Strand ist dunkel, menschenleer
Ich stell mir vor, wir zwei allein
Mein Mund wird trocken, mein Mund ruft noch ein

Sex on the beach
Cream and peach
Animation
Testosteron
EMGEE (Sopran) Drängen steigt auf in meiner Brust,
ein Drängen von inniger Wonne und Lust, ein
wiegender Reigen will fort uns ziehn, zu
einem einsamen Orte hin

Grelles Gekreische, ein Typ grölt laut
Es riecht nach Kokos von nackter Haut
Von roten fetten Brüsten
Von rotem fettem Bauch

Eine schwarze Schönheit kühl, adrett
Balanciert einen Cocktail auf dem Tablett
Lächelt der Rohheit ins Gesicht
Ein schönes Motiv, unbeirrt, inklusiv

Es zittert das Zirpen der Zikaden
Ein neues Gegröle von den Arkaden
Schneidet den Balsam der warmen Luft
Die Meute hat Durst, die Meute ruft nach

Sex on the beach
Cream and peach
Animation
Stimulation
EMGEE (Sopran) Drängen steigt auf in meiner Brust,
ein Drängen von inniger Wonne und Lust, ein
wiegender Reigen will fort uns ziehn, zu
einem einsamen Orte hin

Die Sonne knallt, kein Schatten weit und breit
Ich zerre dich weiter, weiß nicht, wie weit
Wir noch irren an unseren einsamen Ort
Wir fliehen, rennen vor der Meute fort

Dornen und Steine, Hitzeflirren
So viele Insekten summen und sirren
Plastikflaschenfetzen sehen uns hetzen
Ein träges Reptil schaut uns träge an

Hubschrauberrotoren, Bootsmotoren
Kein einsamer Traumstrand, kein weißer Traumsand
Du bist nicht hier und da hilft auch mir
Kein Wodka und kein Pfirsichlikör, kein

Sex on the beach
Cream and peach
Animation
Illusion
EMGEE (Sopran) Drängen steigt auf in meiner Brust,
ein Drängen von inniger Wonne und Lust, ein
wiegender Reigen will fort uns ziehn, zu
einem einsamen Orte hin

© Martin Granacher 2006


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Enjoy the Silent Mode
Almost Blue– die CD
Depeche Mode meets Brecht